Der Airbag als Wegbereiter
Was heute Leben rettet, erlaubte es auch den ersten Raketen ins All zu gelangen. Ideen für den Airbag wurden bereits 1920 geboren, Patente aber erst in den frühen 50er-Jahren angemeldet. Ende der 60er-Jahre kam der lang ersehnte Takeoff. Damals verfügten nur wenige Fahrzeuge über Airbags – aber die revolutionäre Erfindung hat die Menschen für die Sicherheit im Verkehr sensibilisiert und den Weg für moderne Assistenzsysteme bereitet.
Zukunftstechnologie Airbag
Der Airbag ist aber auch Ursprung zahlreicher Zukunftstechnologien. So werden beispielsweise Aufprallkissen entwickelt, die sich ausserhalb des Autos öffnen, den Aufprall abschwächen und dadurch Verletzungen vermindern. Aber auch in anderen Bereichen findet die Technologie Anwendung: Im Ski- und Motorradsport gibt es schon heute Airbags, die wie ein enganliegender Schutzanzug um den Oberkörper getragen werden.
Kosmische Geschwindigkeiten
Da der Airbag erst auslöst, wenn der Unfall passiert ist, muss es schnell gehen: Eine kontrollierte Explosion bläst ihn auf, noch bevor man blinzeln kann.
Sensoren: Die Koordinatoren
Nur 0,025 Sekunden nach einem Aufprall haben Crashsensoren entschieden, dass eine Auslösung nötig ist. Die Augen des Fahrers (oder Beifahrers) haben noch nicht einmal angefangen, sich reflexartig zu schliessen.
Gasgenerator: Das Herzstück
Jetzt wird das Signal an den Gasgenerator weitergegeben. Dieser löst eine kontrollierte Explosion aus und füllt den Airbag – übrigens immer noch bevor die Augenlider des Fahrers sich schliessen.
Airbag: Der Schutzengel
Nach 0,15 Sekunden ist alles vorbei, der Airbag erschlafft und der Fahrer ist zurück in der Sitzposition. Im wahrsten Sinne augenblicklich – nämlich in der Zeit, die ein Mensch braucht, um die Augen zu schliessen.
Gurtstraffer: Der Unverzichtbare
Noch während der Airbag sich füllt, wird der Fahrer dank winziger Sprengladungen am Sicherheitsgurt in den Sitz gezogen. Zusammen mit dem Airbag sorgt dies innerhalb eines Wimpernschlags für maximale Sicherheit.
Sicherheit, ganz individuell
Der Beifahrerairbag wird zehn Millisekunden nach dem Fahrer-Airbag ausgelöst. Denn durch das fehlende Lenkrad hat der Beifahrer einen längeren Weg bis zum Armaturenbrett. Seitenairbags zünden noch schneller; sie sind bereits nach 22 Millisekunden voll gefüllt. Dies, weil die Fahrzeugseite im Gegensatz zur Fahrzeugfront keine Knautschzone hat und so schneller deformiert wird. Je nach Schwere eines Crashs, die ebenfalls über die Sensoren erkannt wird, können sich die zeitlichen Abläufe verändern.